SWR Wissen 11.11.2014
27 Min
Autor und Regie: Anselm Weidner
Schnitt: Daniel Meier
Es ist als lasse mich Ladakh nicht los! Zehn Jahre nach dem ersten Besuch im „Land der hohen Pässe“, war ich nun das 4. Mal dort.
Über 1000 Jahre lebten die ladakhischen Bergbauern weitgehend autark von ihrer Hände Arbeit in einer Steinwüste im Transhimalaya auf Höhen zwischen 2900 und 4200 Metern, größtenteils abgeschnitten von der übrigen Welt – relativ wohlhabend, friedlich und in buddhistischer Gelassenheit. Vor 40 Jahren kamen die ersten Touristen, im letzten Jahr waren es über 180.000 – und dann kam der Klimawandel. Nun erleben die Ladakhis rapide wachsenden materiellen Wohlstand, neue Bildungsmöglichkeiten für Viele und wie sich das Leben verändert, wenn Geld auch ihr Land regiert.
Die Klimaforscher streiten noch, ob es noch 50 oder 150 Jahre dauern wird, bis die Gletscher des Himalaya abgeschmolzen sind. Dann müssen sich die ca. 250.000 Ladakhis ein neues Land suchen. Bisher, so scheint es, begegnen sie dem drohenden Desaster weiter mit ihrem Lächeln, mit der ihnen eigenen Freundlichkeit.
Ladakh, das „Land der hohen Pässe“ heute: ein Lehrstück in der Dialektik der Aufklärung in Zeiten des globalisierten Kapitalismus.
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